Wir brauchen Europa und Europa braucht uns

So etwas hat man im Bundespresseamt sicherlich seit langer Zeit nicht mehr erlebt: Kamelle flog von der Bühne in die Zuschauermenge. Vorher wurde von der Bonner MEP-Delegation sogar „Viva Colonia“ angestimmt. Neben diesem Highlight gab es bei der offiziellen Eröffnung des MEP 2017 im Theodor Haubach Saal aber noch zahlreiche andere unvergessliche Momente. Vieles hatte mit Musik zu tun – oder zumindest was die Delegierten dafür halten. Das Rennsteiglied, die inoffizielle Hymne des Landes Thüringen, gehört dabei sicherlich eher zur zweiten Kategorie. Einzigartig auch der MEP-Rap aus Schwerin. Damit reihte sich diese Veranstaltung nahtlos in seine Vorgängerjahrgänge ein. 

Denn auch dieses Jahr gab es wieder viel unnützes Wissen zu verdauen: Die Anzahl der Zähne auf den Leibnizkeksen oder die Stärke der Ungarn im Synchronschwimmen. Neu dieses Jahr waren allerdings die alternativen Fakten beispielsweise zu Rafael van der Vaart oder der Rolle Hamburgs in der Welt. Um die wieder einmal orientierungslosen Bremer nicht vollkommen zu verwirren hatten sich die Saarländer zu ihren alternativen Fakten eine hilfreiche Kommunikationsstrategie überlegt: Schilder mit der Aufschrift „Wahr“ oder „Lügenpresse“, die bei jeder Aussage in die Luft gehalten wurden, stifteten Halt in der allgemeinen Verwirrung.    

 

Vorher, bei den Reden der politischen Prominenz, war es dagegen sehr staatstragend zugegangen. In den Beiträgen von unserem Vereinsvorsitzenden Erhard Kohlrausch, dem stellvertretenden Regierungssprecher Georg Streiter, dem Berliner Europa-Staatssetretär Gerry Woop und der MEP-Präsidentin Leonie Siegel ging es im Kern darum, die Bedeutung der Europäischen Einigung zu verdeutlichen.  Erhard Kohlrausch zitierte dazu aus Johann Wolfgang von Goethes Faust: „Das ist der Weisheit letzter Schluss: Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muß“. Und Leonie fasste ihre Erkenntnis in die Wort: „Wie brauchen Europa und Europa braucht uns.“  Nach diesem Motto geht es nun in die acht Ausschüsse: Wir wünschen allen 157 Delegierten viel Erfolg. 

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